Leimlich, Hill und Steise
gingen gemeinsam auf die Reise,
zur schönsten #Wanderzeit im Mai,
wobei es könnte auch #Juni gewesen sein…
Egal, nehmen wir an, es war Mai
das ist schöner für den Reim…
Zur schönen Maienzeit
wandern sie zu Fuß,
getrieben von neugieriger Erkundungslust,
in Blütenduft schwerer Frühlingsluft.
Manche Menschen hielten sie wohl für Idioten,
denn gemeinsam Gehen war zu jener Zeit verboten,
es galt die Anweisung, ja nicht
mit Fremden gemeinsam zu sein…
“Bleibt daheim, am besten allein!”
Da Leimlich, Hill und Steise jedoch Narren waren,
trafen sie zufällig aufeinander, in einem fremden Garten.
Sie konnten sich gleich gut riechen,
weshalb sie spontan beschließen,
gemeinsam wandernd ins Unbekannte zu ziehen.
“Juchhei! Wie schön leuchtet der…. „Mai“…!”, rief Leimlich aus.
Hill antwortete darauf: “Oh ja! Diese Zeit ist für Wanderungen wunderbar!”
“Zu Fuß zu gehen macht das Reisen dreifach schön…”, meinte Steise versonnen.
So hatte also der dreien Reise begonnen.
Abwechselnd wandernd und rastend, wie es ihnen gefällt,
streifen sie durch die Welt.
Im Grase liegend Küssen sie sich die Wangen,
reiben lachend die Nasen aneinander,
welch ein schönes Gefühl, so frei und unbeschwert umherzuziehen!
In der weiten Flur der Natur gab es keine Grenzen,
die sie dabei behindern könnten…
Auf der Spitze eines Hügels wuchs ein wunderschöner Baum,
den erklommen alle drei, um von Oben in die Ferne zu schauen.
“Heider Taus! Ich glaub mich laust ein Affe!”, lachte Hill, entzückt von dem was er erblickt.
Auch Leimlich legt, lächelnd lauschend, den Kopf schräg:
“Wahrlich, es klingt von gar nicht weit sehr musikalisch, wie mir scheint!”
“Ich denke zu sehen, dort hinten scheint etwas vorzugehen…”, sprach Steise versonnen.
Die anderen hatten bereits begonnen
den Baum hinabzusteigen, um in besagte Richtung zu eilen…
Nach einigen kurzen Wandermeilen trafen sie auf buntes Treiben:
es jonglierten, spielten, musizierten Künstler*innen hier im Freien!
„Wie fein, hier wollen wir verweilen!“,
riefen aus, in einem Ton, unsere Dreien.
Sie trafen auf einen schwarzweiß gewandeten Menschen,
der jonglierte improvisierend mit Worten und Bällen.
Sie dachten sich, gemeinschaftlich:
„Warum uns nicht, zur lauschend schauenden Menge, dazu gesellen?“
Unterhaltsam und ergreifend,
war das „Freestyle Gedicht“,
welches der, schwarzweiß gewandete, Mensch
jonglierend spricht.
Applaus spendete die Menge, bevor sie wandernd von dannen zieht.
Die drei Narren riefen aus: “Wie schön!“, um dann mit dem Publikum weiterzugehen
und bald die nächste Darbietung zu sehen:
Wortlos, begleitet von stimmungsvoller Musik, ist ein weiß gewandetes Wesen dabei,
mit Händen und Füßen, rhythmisch Bälle in der Luft zu bewegen...
Die drei Narren staunen nicht schlecht, auch hier ist man berührt und applaudiert!
„Heider Taus! Was präsentiert sich hier meinen Augen!?“,
„Auch ich vermag es kaum zu glauben…“, „Was für ein Glück haben wir!“,
so sprechen unsere Narren, während sie schon weiterwandern.
Den ganzen Nachmittag lang ziehen sie, mit einer bunten Menschenmenge,
durch die frühlingshafte Gegend, um immer wieder Künstler*innen
im Freien zu begegnen.
„Habt ihrs schon gehört?“, fragte Leimlich, Hill und Steise fragten: „Was?“
„Es gibt einen Grund für diesen Spaß!“, so Leimlich, stolz vor Wissen.
„Was ist der Grund?“, fragen die anderen aus einem Mund.
„Das hier ist eine #Kunstgebung!“, sagt Leimlich, mit geschwellter Brust.
(Auch er hatte das nicht gewusst…)
„Woher weißt du das?“, fragt Hill, „Was bedeutet das?“, fragt Steise.
„Das bedeutet…“, spricht Leimlich, „…in gewisser Weise, wandern wir hier
durch eine Demonstration! Diese Kundgebung der Künste, demonstriert uns
unsere Wünsche…“, belehrend zu seinen Gesellen, „Ich hörte, wie andere Wandernde darüber sprachen, und passte ganz gut auf, um euch das zu sagen.“
„Eine Kunstgebung also, was für eine großartige Idee!“, freute Steise sich.
„Oh ja, wie wahr! Ich hoffe, dieser Spaß, der wiederholt sich… Es ist ein Genuss,
auf einer Wanderung im… „Mai“… im Freien, an der frischen Luft, so vielen Künstler*innen zu begegnen!“, stellte Hill zufrieden fest, und Leimlich fügte bei:
„Mehr davon wäre fürwahr ein Segen,
es nährt der Menschen hungernde Seelen…“
So sind sich die Narren einig, wie sie beisammen in der Wiese liegen,
und den Klängen von Musikanten lauschend,
als Abschluss ihrer Wanderung,
den Sonnenuntergang genießen…
© Miriam Strasser
©Foto: Christoph Schiele
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