Kommenden Freitag den 18.10.2024 bin ich Teil von "Die Münze im Mund", der Literaturstunde zum Thema Tod im Cafe 7Stern
Dort werde ich eine Butoh Performance zeigen, passend zum Thema:
Der Tod im Butoh ist nicht das endgültige Ende, sondern ein Übergang zu einer neuen Existenzform. Diese Idee einer ständigen Metamorphose und eines zyklischen Blick auf das Leben ist tief im Butoh verwurzelt. Es geht darum, das Unbewusste zu erkunden. Der Tod, sowohl physisch als auch symbolisch, ist in diesem Zusammenhang ein Weg, verborgene und verdrängte Teile der menschlichen Psyche zu offenbaren.
Tod und Leben sind untrennbar miteinander verbunden, in einer ständigen Transformation.
Was bedeutet Sterben für dich? Die Geburt von etwas Neuem?
Kommt zur Literaturstunde für eine Auseinandersetzung mit dem Wandel des Lebens.
Was ist BUTOH?
Butoh ist eine avantgardistische Tanzform, die in Japan in den späten 1950er Jahren entstand. Sie wurde maßgeblich von den Choreografen Tatsumi Hijikata und Kazuo Ohno geprägt. Butoh zeichnet sich durch seine extreme Körperlichkeit, Langsamkeit und oft verstörende Ästhetik aus. Der Tanz ist eng mit Themen wie Vergänglichkeit, Schmerz und Tod verbunden, und die Tänzer nutzen ihren Körper, um tiefe emotionale und existentielle Zustände auszudrücken.
Butoh und der Tod
Der Tod ist eines der zentralen Themen im Butoh, und seine Präsenz in dieser Tanzform hat mehrere Ebenen:
1. Vergänglichkeit des Körpers: Butoh thematisiert die Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers und dessen unausweichlichen Verfall. Die Tänzer bewegen sich oft in einem Zustand, der an die Grenze zwischen Leben und Tod erinnert, mit langsamen, zuckenden Bewegungen, die sowohl das Sterben als auch das Wiederauferstehen symbolisieren können.
2. Transformation und Wiedergeburt: Der Tod im Butoh ist oft nicht das endgültige Ende, sondern ein Übergang zu einer neuen Existenzform. Die Tänzer verschmelzen mit der Umgebung, den Elementen oder sogar mit den Geistern der Toten. Diese Idee einer ständigen Metamorphose ist tief in der japanischen Kultur verwurzelt, die einen zyklischen Blick auf das Leben hat.
3. Tod als Ausdruck des Unbewussten: Tatsumi Hijikata, einer der Begründer des Butoh, sah den Tanz als eine Möglichkeit, das Unbewusste zu erkunden und darzustellen. Der Tod, sowohl physisch als auch symbolisch, ist in diesem Zusammenhang ein Weg, verborgene und verdrängte Teile der menschlichen Psyche zu offenbaren.
4. Die Ästhetik des Schrecklichen: Butoh ist oft als verstörend oder grotesk beschrieben, da es das Hässliche, das Deformierte und das Abstoßende feiert. Diese Ästhetik steht im direkten Gegensatz zur traditionellen Schönheit des Tanzes und spiegelt die Dunkelheit und das Chaos wider, die oft mit dem Tod verbunden werden.
Insgesamt nutzt Butoh den Tod nicht nur als Thema, sondern als eine physische und emotionale Erfahrung, die den Tänzer durch den Akt der Performance transformiert.
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